hier gibt es jeden ersten mittwoch im monat einen dreizeiler für euch als begleiter für den tag (oder die nacht). ältere gedichte to go findet ihr hier.
verpasste mitteilung
vergaß zu vermessen
die größe des unglücks:
zurückgelegter strecken ohne dich.
06.01.2021
dezember / der aal
wie ich’s jahr auch dreh und wende
es bleibt mir fremd – ein vieläugiger aal
in trocknen seelenauen.
02.12.2020
november / orange
und wenn wir die welt neu verfugen könnten
hast du dir schon überlegt
welche farbe die ruhekissen dann hätten?
04.11.2020
oktober / ernüchterung
im land wächst ein schatten aus versoffnen stunden
und derweil suchen nebelkrähen meine nähe
ich enttäusche sie mit salat.
07.10.2020
september / vor dem flug
aus dem zweiggefieder
berg ich
den apfel – er flatterte schon aufgeregt.
02.09.2020
august / vergeblich
lieblos hingeworfne sonnen
lassen sich schwerlich aufsammeln
an hitzetagen
05.08.2020
juli / überraschungen
in den wind geschlagen
jede warnung
doch plötzlich: schlugen sie wurzeln.
01.07.2020
juni / abwärts
die große feige im garten wirft früchte ab, zu früh.
liegen sonnenfahl im staub
losgerissene bojen des sommers
03.06.2020
mai / gespräch
wechseln wort – nur eines –
übern pappelstamm drüber, vorsichtig
heiße währung im maigeklimper
6. Mai 2020
april / drinnen
in der früh drängt vieläugiges frühlingsinferno aus dem fenster
tönt mir nach: bei mir warst du weitschweifend aufgehoben
und jetzt ballt sich erst recht das eingepferchte wir in großblättrige zimmer.
01.04.2020
märz / nachklang
getönte straßen im umbruch, bekannter fehler in der choreographie;
ich reise in den ockermund
des alten landes: zaunzähne halten mich nicht.
04.03.2020
februar
diese blasse blüte an der spitze der wahrnehmung:
widersprüchlicher wohltäter,
sinkt in hohe lüfte, war vielleicht nie da.
05.02.2020
januar
frostkranz am wimpernrand
aug auf lebenssaum gerichtet:
ich näh uns ein neues jahr ins graue land.
08.01.2020
januar 2020 – möge das neue jahr unvergesslich für uns alle werden! so schnell können 12 monate vorüberziehen, wie enten auf dem neckar an einem stürmischen tag…es war ein verrücktes jahr und ich brauchte ein wenig erholung zwischen den jahren. deshalb kommt das gedicht-to-go dieses mal mit einer woche verspätung.
januar 2019 – frohes neues jahr! ich bin wieder back to normal und ab jetzt gibt es wieder jeden mittwoch ein neues gedicht-to-go. im dezember habe ich pausiert und euch dafür einen einblick in mein adventskalender-projekt gegeben, das ich mit mir nicht bekannten autorinnen zusammen gewuppt habe und das wirklich neue perspektiven eröffnet hat.
jetzt geht es mit neuer kraft ans werk.
lange rede, kurzer…
sinn
wühle im wolkennest, werfe pfauenfedern beiseite
in tausend blauen kronen des mammutbaums sitze ich und werfe anker nach ihm aus
er muss doch hier-, irgendwo, und mir zu diensten sein, im neuen jahr.
02.01.2019
im august 2018 war ich im urlaub, da gab es nur sporadisch ein gedicht to go. dafür aber drei blogbeiträge in der neuen rubrik gedanken. unter randnotizen findet ihr das thema „zeitungen von gestern“ – oder: weshalb es sich manchmal lohnt, unnützes aufzuheben (teil 1) bzw. über das glück des ’noch nicht‘ (teil 2). und in den strandnotizen machte es quaatsch: ich wandelte durchs watt.
achja, und ein kleines gedicht to go hatte sich dann doch hineingemogelt in meine post aus dem urlaub –
ihr findet es hier.
Pingback: jahrhundertblume - jahrhundertblume
Pingback: jahrhundertblume - jahrhundertblume